Klimarisiko | Einen Schritt voraus

von Dr. Sebastian Müller, LL.M.

 

Mit Blick auf berichtspflichtige Treibhausgasemissionen sollten sogenannte wissenschaftsbasierte Klimametriken die gesetzlichen Vorgaben erfüllen können. Diese messen einen Zusammenhang zwischen einer wirtschaftlichen Einheit und dem Klimawandel unter Einbezug klimawissenschaftlicher Erkenntnisse. Viel beachtet in dem Bereich der wissenschaftsbasierten Aufbereitung von Klimarisiken ist die Pionierarbeit der Science Based Targets Initiative (SBTi).

 

Mit einem Science Based Target kann zwar ein Klimaziel gesetzt werden, indes nicht die gesetzlich geforderte Risikoprognose abgegeben werden. Geeignet dazu sind vielmehr solche wissenschaftsbasierten Klimametriken, die gesetzlich geforderten Kennzahlen (key performance indicators, „KPI“) sowohl objektiv ermitteln als auch ermöglichen, mit ihnen zu arbeiten.

Wissenschaftsbasierte Klimametriken

Eine erste solche wissenschaftsbasierte Klimametrik ist die X-Degree Compatibility („XDC“) des Datenanbieters right. based on science. Die XDC sagt für ein Unternehmen aus, um wie viel °C sich die Erde bis 2050 erwärmen würde, wenn alle Unternehmen so emissionsintensiv wirtschaften würden, wie das betrachtete Unternehmen. Der berichtspflichtige Aspekt der wesentlichen Risiken im Bereich der Umweltbelange kann so durch eine einfach verständliche Kennzahl angegeben werden.

 

Die ebenfalls erforderliche Darstellung der Handhabung der Risiken kann durch das dynamische XDC Modell erfolgen. Dieses lässt es zum Beispiel zu, die Klimawirkung einzelner Investitionen zu berechnen, in den Zusammenhang mit dem Klimaziel des Unternehmens zu setzen und so auch eine Risikoprognose der anstehenden Unternehmenstätigkeit zu geben.

Die meisten Spieler, mit denen ich spiele, sind ziemlich gut, denn sie laufen dahin, wo der Puck ist. Ich laufe dahin, wo der Puck sein wird! - Wayne Gretzky

Wo der Puck sein wird

Es ist faszinierend, wenn ein Eishockey-Spieler einfach dort ist wo der Puck sein wird – die Menge tobt. Nicht anders ist das auf dem Spielfeld der Wirtschaft, auf dem sich beim Übergang in eine <2 °C-Welt wahres Unternehmertum zeigen wird. Die nichtfinanzielle Erklärung hat – ganz im Sinne des von der EU-Kommission entwickelten Aktionsplans für ein nachhaltigeres Finanzsystem – das Potential, Transparenz über den Umgang von Unternehmen mit klimarelevanten Risiken zu schaffen, bedarf dazu aber einer trennscharfen Klimakennzahl.

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