Jede Kaufentscheidung zählt: Durch nachhaltiges Beschaffungsmanagement die Klimatransition meistern

Die Klimawirkung von Herstellern als Kriterium für den Einkauf

 

Mit dem XDC Model von right° realisierte der Provinzial Konzern eine nachhaltige Beschaffung von Hardware. Die Kennzahl Grad Celsius wurde zum mitentscheidenden Kriterium für den Einkauf.

Als 2021 ‚Sturmtief Bernd‘ das Ahrtal verwüstete, war für das Versicherungsunternehmen klar: Gegen die immer häufiger werdenden Naturgefahren und -katastrophen hilft nur konsequenter Klimaschutz. Die Provinzial hatte sich bereits ambitionierte Klimaziele gesetzt. Heute implementieren engagierte Mitarbeiter*innen Maßnahmen zur Dekarbonisierung in allen relevanten Prozessen des Konzerns. So auch Astrid Bayer in ihrer Rolle als Nachhaltigkeitsbeauftrage und die Projektmanagerin Maike Augstein. Gemeinsam mit einem Team haben sie sich eine nachhaltige Beschaffung von Notebooks zum Ziel gesetzt – nicht zuletzt, um die vorgelagerten Scope 3-Emissionen der Provinzial weiter zu reduzieren.

„In Scope 3 liegt der größte Hebel, um die Klimawirkung unseres Unternehmens zu reduzieren. Es ist deshalb nicht egal, bei welchem Hersteller wir einkaufen.“
Astrid Bayer, Nachhaltigkeitsbeauftrage des Provinzial Konzerns

 

Wie ein nachhaltiger Einkauf gelingen kann
Jede Kaufentscheidung ist auch eine Entscheidung für oder gegen eine 1,5°C-Welt. Es steht also viel auf dem Spiel. Doch lassen sich Geräte und ihre Hersteller in Sachen Nachhaltigkeit überhaupt miteinander vergleichen, so dass eine fundierte Empfehlung für den Einkauf entsteht? Das Team rund um Astrid Bayer und Maike Augstein musste schnell feststellen, dass Auszeichnungen, Siegel und Angaben zu CO2e-Emissionen der Geräte und Hersteller kaum miteinander vergleichbare Daten lieferten. Auch die Klimaziele aus der Nachhaltigkeitsberichterstattung der zur Auswahl stehenden Lieferanten konnten nicht in Beziehung gesetzt werden. Es fehlte eine klare Kennzahl für die Gegenüberstellung und solide Beurteilung. Außerdem war nicht transparent, inwiefern die kommunizierten Klimaziele tatsächlich zu einer 1,5°C-Welt beitragen.
Die vielen offenen Fragen ließen das Projektteam nach einer neuen Herangehensweise suchen. Konnte das an anderer Stelle im Unternehmen eingesetzte X-Degree Compatibility (XDC) Model die so dringend benötigten Daten für die Bewertung der Hersteller bereitstellen? Astrid Bayer und Maike Augstein erkannten das Potenzial und analysierten gemeinsam mit right° die Klimawirkung der verschiedenen Hardware-Hersteller. Die Metrik lieferte dem Projektteam die Auswirkung des wirtschaftlichen Handelns der Unternehmen auf die Erderwärmung in einer einfachen, und vor allem vergleichbaren, Grad Celsius-Zahl. Die anschließenden Berechnungen mit dem XDC Scenario Explorer berücksichtigten die in der Zukunft liegenden Klimaziele und zeigten deutlich, auf welchem Temperatur-Kurs sich die Hersteller befinden. Mit der Nutzung des XDC Models für den Beschaffungsprozess leistete die Provinzial Pionierarbeit. Erstmals wurde mit Hilfe der Metrik ein Vergleich von Herstellern nach Klimakriterien realisiert und eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung für den Einkauf ausgesprochen.

 

„Die Klimawirkung in Grad Celsius ist ein vergleichbares Kriterium. Darum hat sich die Kennzahl sehr gut für unseren Prozess geeignet. Wenn abstrakte Emissionswerte plötzlich zu einer greifbaren Grad-Zahl werden, ist das ein echtes AHA-Erlebnis.“
Maike Augstein, Projektmanagerin im Provinzial Konzern

 

Ein Projekt mit Strahlkraft für den ganzen Konzern

Wer möchte in Zukunft noch bei einem 3°C-Unternehmen kaufen? Tatsächlich erhöht der von der Provinzial verwirklichte nachhaltige Beschaffungsprozess von Hardware die Relevanz dieser Frage. Zusätzlich zu den Faktoren Qualität, Budget und Zeit hat das Projektteam den Klimaschutz als neue Anforderung für die Lieferantenauswahl erfolgreich etabliert. Die Kennzahl Grad Celsius zeigte sich für die Bewertung ökologischer Nachhaltigkeit als belastbar und effektiv. Die Einfachheit und Klarheit der Kennzahl trug entscheidend dazu bei, dass über das Projektteam hinaus die Kaufempfehlung von allen Mitarbeiter*innen nachvollzogen werde kann. Die Berechnungen mit dem XDC Model schaffen innerhalb des Konzerns zusätzlich eine Sensibilisierung dafür, dass Entscheidungen im Einkauf einen großen Einfluss auf die Scope 3-Emissionen nehmen.

 

„Die Klimatransformation ist ein absoluter Team-Effort. Das XDC Model mit seiner Kennzahl Grad Celsius hilft uns dabei das komplexe Thema Klimaschutz für alle verständlich zu machen und alle zu motivieren.“

Astrid Bayer, Nachhaltigkeitsbeauftrage des Provinzial Konzerns

 

Die Provinzial nutzt das XDC Model bereits für die Klimawirkungsanalyse des Konzerns selbst und für die Prüfung ihre Kapitalanlagen auf 1,5°C-Kompatibiliät. Jetzt wurde mit dem Beschaffungsprozess von Hardware eine weitere Anwendung der Metrik im Bereich Projekt-Management geschaffen. Die Kennzahl Grad Celsius dient dem Versicherer über verschiedene Handlungsfelder hinweg als einheitliche und leicht verständliche Sprache. Denn die Klimatransition erfordert große Anstrengungen und kann nur gelingen, wenn alle im Unternehmen an einem Strang ziehen.

 

„Die Kennzahl Grad Celsius schafft eine klare Orientierung und setzt den Fokus auf das 1,5°C-Ziel. Sie macht die Klima-Performance eines Unternehmens ganz unmittelbar greifbar.“

Astrid Bayer, Nachhaltigkeitsbeauftrage des Provinzial Konzerns

 

 

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