Das Wuppertal Institut geht Richtung Klimaneutraliät und richtet im jetzt veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht den Fokus auf die Treibhausgas-Emissionen. Die externe Berechnung durch right. based on science zeigt: Das Institut ist auf einem guten Weg. Nach der Umsetzung vieler energetischer Maßnahmen sind die größten Herausforderungen jetzt die Dienstreisen und Fahrtwege der pendelnden Mitarbeitenden. Hier wird der Schwerpunkt der kommenden Jahre liegen.
Frankfurt / Wuppertal, den 28. Januar 2022 | Das Wuppertal Institut hat seinen Nachhaltigkeitsbericht 2021 vorgelegt, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Webpublikation erscheint. Zuletzt war ein Update im Jahr 2018 erschienen. Der aktuelle Bericht legt die Entwicklungen des Zeitraums 2018 bis heute dar und legt den Fokus auf „Klimaneutralität“ sowie die Vereinbarkeit mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens („Paris-Kompatibilität“).
Paris-Kompatibel: Pandemie „hilft“ beim Erreichen der Klimaziele
Das Wuppertal Institut orientiert sich auch im eigenen Geschäftsbetrieb am 1,5-Grad-Ziel und beauftragte Klimametrik-Spezialist right. based on science GmbH mit der externen Berechnung der eigenen Klimawirkung nach dem sogenannten XDC Modell (X-Degree Compatibility Modell). Die Besonderheit des Modells ist es, dass die Zielkonformität nach Sektoren unterschieden wird und dabei die Hemmnisse, die einer deutlichen Reduzierung der Emissionen in einzelnen Sektoren gegenüberstehen, berücksichtigt werden.
Für 2019 wurde das relevante Sektor-Ziel vom Wuppertal Institut noch knapp verfehlt. Auf Basis der 2020er Zahlen hingegen wurde der Schwellenwert und damit die Paris-Kompatibilität zum ersten Mal erreicht. Beigetragen dazu haben aber nicht nur der Maßnahmenkatalog des Instituts selbst, sondern vor allem auch die Einschränkungen der Mobilität durch die Corona-Pandemie. Die positive Entwicklung gilt es jetzt zu verstetigen. „Effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung, sparsame LED-Beleuchtung, Bezug von Ökostrom: Die so genannten ‚niedrig hängenden Früchte‘ im Klimaschutz haben wir über die Jahre bereits geerntet. Nun kommt der schwere Teil: die Mobilität, die dienstliche genauso wie die individuelle Mobilität“, sagt Nachhaltigkeitsbeauftragter des Wuppertal Insituts Thomas Orbach.
Mobilität und Dienstreisen sind die zentralen Herausforderungen
Für die Forschungsarbeit des Instituts sind Reisen der Mitarbeitenden zu Projekttreffen, Fachveranstaltungen oder Konferenzen unverzichtbar. Die Mitarbeitenden nutzen wo immer möglich die Bahn. Flugreise-Kilometer, die für weiter entfernte Ziele noch anfallen (>1.000 Kilometer), wertet das Wuppertal Institut jährlich aus und kompensiert sie über „atmosfair“. Auch im Bereich der individuellen Mobilität hat das Wuppertal Institut bereits Maßnahmen umgesetzt: Den Mitarbeitenden wird beispielsweise ein gefördertes Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr angeboten. Dienstwagen gibt es nicht. Dienstliche Fahrten, für die etwa aufgrund schwerer Fracht ein Pkw erforderlich ist, werden über Car-Sharing organisiert. Die grundsätzliche Maxime ist, den absoluten Ausstoß soweit wie eben möglich zu reduzieren. „Das ist eine große Herausforderung, die wir annehmen”, sagt Orbach.
„Diese Bereitschaft, nicht vorrangig auf Kompensation, sondern gezielt auf Reduktion von Emissionen zu setzen, ist erfolgsentscheidend, wenn es um das 1,5-Grad-Ziel geht”, betont Hannah Helmke, Gründerin und Geschäftsführerin von right. based on science. „Das Wuppertal Institut gehört zu einem noch sehr ausgewählten Kreis an Organisationen und Unternehmen, die bereits die Paris-Kompatibilität erreicht haben. Hier zeigt sich das tiefe Verständnis für die Herausforderungen der Dekarbonisierung und auch das große Engagement des Wuppertal Instituts, das Geschäftsmodell auf äußerst ambitionierte Klimaziele hin auszurichten und umzubauen.”
Weitere Informationen:
Wuppertal Institut Nachhaltigkeitsbericht 2021
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